#SchlossGenuss im barocken Flair: Brunch in Schloss Atzelsberg


In diesem Beitrag erfahren Sie im Rahmen der Blogparade #SchlossGenuss, organisiert von Andrea Hahn und Tanja Praske, meine Eindrücke vom klassischen Brunch in Schloss Atzelsberg im Mai 2018 und lesen, wie sich Kinder dabei wohlfühlen.

Ja, hier bin ich schon mal vorbeigelaufen, vor einigen Jahren, als die Kinder noch im Kindergarten waren. Unser Ziel war damals der Biergarten und der Spielplatz ein paar Meter weiter. Keine Sorge, ich werde jetzt nicht melancholisch, sondern genieße den sonnigen Tag. Wir sind hier zum Brunch in Schloss Atzelsberg bei Erlangen.

Entwicklung

Seine heutige Form erhielt das barocke Schloss Atzelsberg im Jahre 1705 durch Johann Conradt von Seutter, einen vermögenden Kaufmann aus Nürnberg und späteren Freiherrn von Seutter. Nur die steinerne Brücke über den Graben wurde erst 1790 von dem neuen Eigentümer Johann Andreas von Wahler erbaut. Alle Vorgängerbauten des Schlosses wurden durch die diversen Kriege in dieser Zeit immer wieder komplett zerstört. Erstmals urkundlich erwähnt ist ein Schloss an dieser Stelle im 15 Jahrhundert.

Nach dem Tod des Freiherrn von Seutter folgten einige Eigentümerwechsel, bis das Schloss im Jahre 2005 von der Stadt Erlangen an die Familiengesellschaft Schorr verkauft wurde. Diese sanierten mit Millionenbeträgen stilvoll das Schlossgebäude und die Scheunen. Da die Auflage der Stadt war, den Gastronomiebetrieb fortzuführen, kam Norbert Nägel 2008 dazu. Er baute das Anwesen zu einer angesehenen, gehobenen Veranstaltungs – und Genusslocation aus.

Ergreifende Atmosphäre

Wir gehen hinein uns fühlen uns gleich in einer ganz anderen Welt: Die Gemäuer riechen förmlich nach den Geschichten, die sie erlebt haben. Ein blauer Teppich führt uns die Treppe nach oben und wir werden empfangen von einer ruhigen, stilvollen Atmosphäre, die jedoch ganz und gar nicht bieder ist.

 

Wir treten tiefer ein in die Zeiten des Barock ganz ergriffen vom Ambiente. Die Räume tragen alle Namen, die an die lebendige Vergangenheit erinnern. Die freundliche Bedienung geleitet uns in den Wilhelminen Salon an unseren Platz. Alles ist liebevoll dekoriert mit Blumen, Kerzen und Schmuck. Die Tische sind namentlich versehen – das schafft eine persönliche Atmosphäre, wir fühlen uns sofort erwartet und willkommen.

Geführter Brunch

Der Brunch beginnt um 10.30 Uhr mit einem Frühstück und kalten Vorspeisen am Buffet. Um 11.30 Uhr wird die Suppe am Tisch serviert, ab 12.00 Uhr gibt es das warme Mittagessen am Buffet. Um 12.30 Uhr schließt sich das Dessert an. Das gefällt mir sehr gut: Ein zeitlich geführter Brunch! Bisher überforderte mich so ein ausgedehnter Brunch eher, doch muss ich hier keine Sorge haben, irgendetwas vom leckeren Buffet zu verpassen, sondern kann mich ganz auf den jeweiligen Gang konzentrieren. Herrlich! Ganz nebenbei verhindert dies den ungebührlichen Sturm auf das Buffet, wo gerne kreuz und quer viel zu viel aufgeladen wird, weil ja alles bezahlt ist. Der geführte Brunch hilft, die Speisenfolge einzuhalten und fördert ein respektvolles Verhalten am Buffet.

Ursprung Brunch

Ursprünglich kommt der Brunch aus einer ganz anderen Zeit, Ende des 19. Jahrhunderts erstmals in England beschrieben, wanderte das Konzept über Amerika ab 1930 langsam zu uns. Wikipedia beschreibt Brunch als eine Zusammensetzung von „breakfast“ und „lunch“. Er beginnt am Vormittag und dehnt sich bis in den frühen Nachmittag aus.

Mit Kindern

Zurück zu unserem Brunch heute: Dieser zeitlich geführte Brunch hilft vor allem Kindern, sich aus der großen Auswahl am Buffet zu bedienen. Kinder sind willkommen; es gibt sogar preislich Vergünstigungen. Aus der Beobachtung heraus (ich bin selbst Mutter von zwei Kindern, heute allerdings ohne unterwegs) – sage ich allerdings: Kinder ab ca. 10 Jahren würden sich in einer kleinen Gruppe Gleichaltriger wohler fühlen, vielleicht auch unter dem Motto „heute sind wir eine feine Gesellschaft“. Familien mit kleineren Kindern rate ich zum Brunch in der Scheune – mit direktem Zugang zum Garten – und genauso leckerem Brunch. Entspannt Eltern und Kinder ;-).

Zum Genießen

Nun zum Essen: Ich beginne mit der kalten Vorspeise – ein Fest für die Sinne! Auf dem Foto oben eine kleine Auswahl der verschiedenen Köstlichkeiten. Anschließend genießen wir eine herrlich geschmackvolle Karottensuppe, serviert am Tisch.

Sehr angenehm finde ich es, zwischen den Gängen im Garten flanieren zu dürfen. An diesem sonnigen Tag besonders schön, auch wenn es zwischen den alten Wänden nicht zu heiß wird. Was mich persönlich begeistert: Keine Clubbändchen oder Stempel – volles Vertrauen! Denn gezahlt wird erst zum Schluss.

Zum Hauptgericht dürfen wir aus vier Varianten wählen: Fisch, Fleisch, Geflügel oder vegetarisch. Am Buffet ausgegeben. Ich wähle Wildlachs mit Zitronennote, mediterranem, knackigem Gemüse und Reis – sehr lecker! Leider verpassen wir das Dessert, da die Termine drängen und wir hier abbrechen müssen. Doch wir kommen wieder!

(Alle Fotos von Angelika Neumann)